Medizin

Zeitweise wurden verschiedene elektrotechnische Geräte der Medizintechnik in Kleinst - Serien hergestellt.

Über diesen Bereich liegen leider heute nur noch sehr vage Angaben vor. Bekannt sind bestimmte Diagnose - Hilfsgeräte und Behandlungsgeräte, z.B. Geräte für Hörtests, frühe Ultraschallgeräte, die jedoch nicht mit den Ultraschallgeräten von heute vergleichbar sind. Körperwiderstands - Meßeinrichtungen und Hilfsgeräte für Analyselabors wurden wohl ebenfalls in sehr kleinen Serien hergestellt. Von manchen dieser seinerzeit doch sehr speziellen Geräte sollen weniger als fünf Stück produziert worden sein. Deshalb wurde dieser Bereich nach den vorliegenden Erkenntnissen auch schon nach wenigen Jahren wieder eingestellt.

Trotzdem bemühen wir uns, auch hier weiter nähere Informationen, nach Möglichkeit auch mit Gerätefotos, im Laufe der Zeit beiszusteuern..

Vorläufige Ergänzung:

Wie uns von einem früheren Mitarbeiter der PFG inzwischen mitgeteilt wurde, produzierte man kurzfirstig, etwa um 1964 herum, ein für damalige Verhältnisse durchaus schon aufwändiges Gehör - Diagnosegerät. Damit konnte die Hörfähigkeit von Patienten mit all ihren Unterschieden zwischen rechtem und linkem Ohr diagnostisch exakt erfasst werden und dies auch in Relation zum Frequenzgang beider Ohren. Es wurde also mit diesem System schon damals nicht nur die pure Hörfähigkeit erfasst, sondern auch die Unterschiede in der Abbildung des Frequenzganges zwischen beiden Ohren, was z.B. für das räumliche Hören und die Ortungsmöglichkeiten zur Bestimmung aus welcher Richtung ein Schallereignis kommt eine sehr hohe Bedeutung haben kann. Dieses Gehör - Diagnosegerät sei damals jedoch nur in sehr geringen Stückzahlen vorwiegend an Universitäten und Institute geliefert worden. Auf Grund des getriebenen Aufwandes war die Technik des Gerätes in einem rollbaren Blechschrank untergebracht. Das Gerät enthielt 36 Röhren, was schon für den enormen Aufwand spricht. Hinzu kam noch ein Sichtgerät, eine Art Oscilloscope und ein Kennlinienschreiber (Oszillograph), welche auch für andere Zwecke verwendet werden konnten, die den Aufwand nochmals deutlich erweiterten. Die Produktion dieses Geräts soll schon nach einem Jahr wieder eingestellt worden sein, weil es für damalige Verhältnisse zu aufwändig war.

Weiterhin soll es Versuche mit einem Ultraschall - Betäubungsgerät gegeben haben. Mediziner hatten wohl festgestellt, dass das Schmerzempfinden mancher Patienten unter kräftiger Ultraschall - Beschallung deutlich nachlässt. Da sich dieses Phänomen aber nur bei vielleicht 40 % der Probanden nennenswert einstellte und sich auch nicht so recht wissenschaftlich erklären ließ, hat man auf eine weitere Verfolgung dieser Technik verzichtet.

Ein Gerät, welches damals durchaus für PFG - Verhältnisse eine nennenswerte Verbreitung fand, war ein Wasseranalysegerät. Das konnte durch elektrische Leitwert- und Verhaltensbestimmungen einige bestimmte Gruppen von Inhaltsstoffen im Wasser recht exakt anzeigen und das ohne aufwändige Versuchsanordnungen. Es wurde nur in die Wasserprobe eine spezielle Elektrode gesteckt, die über mehrstufige Fühl - Leitflächen verfügte und die mit dem eigentlichen, relativ handlichen Gerät verbunden war. Auf den Skalen von 3 Meßwerken konnte man dann die wichtigsten Parameter, etwa für bestimmte Verunreinigungen oder Gehaltsstoffe im Wasser sofort ablesen. Dieses Gerät gehört somit eigentlich eher in den Bereich Meßtechnik, wird aber hier erwähnt, weil es ursprünglich aus einem medizinischen Analysegerät entwickelt und abgeleitet wurde. Eine Sonderform dieses Gerätes gab es auch als automatisiertes Regenwasser - Analysegerät, bei dem z.B. an bestimmten Wetterstationen automatisch Niederschlagsmeßbecher mittels des Gerätes dauernd analysiert wurden. Über diesen Umweg des Regens konnten früher oft auch bestimmte Schadstoffe in der Luft nachgewiesen werden, die sich dann im Regenwasser wieder fanden.