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Übrig gebliebene Geräte als Zeitzeugen
Die meisten PFG - Geräte und Baugruppen dürften inzwischen längst ausgemustert, verschrottet, im allgemeinen Ab- und Umbruch mit untergegangen sein, da besonders in der industriell genutzten Technik nie lange nach historischen Belangen gefragt wurde, schon gleich gar nicht, bei äusserlich so unscheinbaren Dingen. Für Teile, die Privatleute z.B. daheim nutzen, wie alte Radios, Fernseher, Tonbandgeräte usw. sowie insbesondere für alte Fahrzeuge finden sich eher Sammlerkreise, die so etwas bewahren, erstens weil viele Leute diese Dinge kannten und zweitens weil sie leichter verfügbar waren und sind. Jedoch für solche Geräte, mit denen “Otto Normalverbraucher” eigentlich nie in Berührung gekommen ist, gab es bislang kaum Sammler und nahezu niemanden interessierte das. Erst jetzt, wo wahrscheinlich schon im jahrzehntelangem Vergessen zahlreiche nicht mehr zu schliessende Lücken entstanden sind, entsinnen sich einige ehemalige Fachleute an solche technischen Leckerbissen, die seinerzeit niemand so richtig wahrgenommen hatte.
Hin und wieder findet man aber doch noch einiges; z.B. beim Abbruch alter Industrieanlagen und in Industriebrachen, die schon seit Jahren still stehen, in vergessenen Nebenräumen oder auf Dachböden ehemaliger Tonstudios, also vorwiegend bei solchen Zufallsgelegenheiten tauchen immer wieder mal solche Geräte auf. Eine gezielte Suche nach derartigen Geräten speziell vom Hersteller PFG ist jedoch eigentlich leider nicht wirklich möglich, weil es keine Grundregeln gibt, nach denen man die Suchkriterien ausrichten könnte, welche Nutzer früher besonders auf Geräte des kleinen Herstellers PFG setzten. Die meisten spezifischen Anwender solcher Technikgeräte waren damals nicht auf eine Marke festgelegt, meist wurde da im Einzelfall entschieden, ob man jetzt beispielsweise in einem Tonstudio einen Verstärkereinschub von PFG, Lorenz / SEL, Siemens, Telefunken, EAB, RTW, Klein & Hummel oder sonst wem verwendete, da diese alle der FTZ - Norm entsprachen und untereinander (normalerweise) bedenkenlos getauscht werden konnten. Die Anschlußwerte, Übergangsdaten, Steckerleisten, Maße, alle elektrischen und elektroakustischen Werte waren innerhalb der Norm gleich. Das bedeutet nicht, dass es doch winzige Unterschiede zwischen den Geräten der einzelnen Hersteller gab. Diese konnten teils in der geringfügig anderen Aufteilung der Bedienelemente über die Frontplatte liegen oder aber auch in der Haltbarkeit. Die PFG - Geräte waren beispielsweise immer für ihre schier endlose Haltbarkeit berühmt. Bei Industriegeräten, die vornehmlich in den Bereichen Schaltgeräte und Sonstige angesiedelt waren, verhielt es sich ähnlich. Für die gleiche Aufgabe gab es im Prinzip ähnliche Geräte von vielleicht 10 verschiedenen Herstellern. Bei Schaltgeräten waren immer die großen, bekannten Marken wie Siemens, SEL. BBC, AEG - Telefunken mit eigenen Geräteserien mit von der Partie und kleine und kleinste Hersteller, zu denen man PFG sicher rechnen muss, hatten da oft gar keine Chance intensiver Fuß zu fassen, so dass sich die Produktion in Großserien gelohnt hätte. Wenn man mal von einigen wenigen Geräten absieht, ist PFG immer ein Kleinserienhersteller geblieben. Nicht selten sind von einem bestimmten Gerätetyp nur 5 bis 20 Stück jemals hergestellt worden. Die Durchschnittsserie umfasste bei PFG jedoch Stückzahlen pro Gerätetyp im Bereich von etwa 300 produzierten Geräten.
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